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Fokus mit ADHS: Wie Sie Gedanken zu Ende bringen können


konzentration und fokus bei adhs gedanken zu ende bringen

„Ich wollte doch nur kurz etwas nachschauen – und jetzt sitze ich hier, eine Stunde später, ganz woanders.“ Wenn Sie mit ADHS leben, kommt Ihnen dieser Gedanke vielleicht bekannt vor. Gedanken fliegen schnell, Ideen kommen in Ketten – aber kaum eine wird wirklich zu Ende gedacht. Was nach außen wie Zerstreutheit wirkt, ist innerlich oft erschöpfend: ein Gefühl, nie wirklich „anzukommen“. Dabei ist es durchaus möglich, mehr Ruhe und Struktur in den eigenen Denkfluss zu bringen – ohne sich selbst zu verlieren.


Warum es bei ADHS oft schwerfällt, Gedanken zu Ende zu denken

Menschen mit ADHS erleben häufig:

  • Gedankensprünge: Das Gehirn reagiert stark auf innere und äußere Reize. Ein Gedanke wird schnell vom nächsten abgelöst.

  • Impulsives Denken: Neue Ideen drängen sich auf, noch bevor der vorherige Gedanke abgeschlossen ist.

  • Erhöhte Ablenkbarkeit: Geräusche, Benachrichtigungen, Erinnerungen – alles kann zur gedanklichen Abzweigung werden.

  • Konzentrationsprobleme: Selbst bei starker Motivation fällt es schwer, über längere Zeit bei einer Sache zu bleiben.

  • Hohe Reizoffenheit: Kreativität ist oft sehr stark ausgeprägt – was gleichzeitig klare Prioritäten erschwert.


Die gute Nachricht: ADHS bedeutet nicht, dass Sie Ihre Gedanken nicht zu Ende bringen können. Es bedeutet lediglich, dass Sie andere Wege und Strategien brauchen – individuell, freundlich und alltagsnah.


5 konkrete Tipps um Gedanken zu Ende zu denken


1. Gedanken sofort notieren – aber mit System

Nutzen Sie ein kleines Notizbuch oder eine App. Schreiben Sie Gedanken oder Ideen stichpunktartig auf – und ordnen Sie diese in einfache Kategorien:

  • „Jetzt“: Wichtig für den aktuellen Moment

  • „Später“: Interessant, aber nicht dringend

  • „Irgendwann“: Inspiration für später

So entlasten Sie Ihren Kopf – ohne gute Gedanken zu verlieren.


2. Gedanken bewusst abschließen – mit inneren „Punkten“

Üben Sie, am Ende eines Gedankens innerlich einen Punkt zu setzen. Sagen Sie sich: „Dieser Gedanke ist jetzt abgeschlossen. Ich kann später darauf zurückkommen.“ Diese kleine Gewohnheit stärkt Ihre Fähigkeit zur inneren Selbststeuerung.


3. Visuelle Anker setzen

Mindmaps, Whiteboards oder einfache Post-its helfen, Gedanken sichtbar zu machen. Was sichtbar ist, bleibt greifbar – und driftet weniger leicht ab.


4. Zeitfenster für fokussiertes Denken schaffen

Planen Sie bewusst kurze Denkzeiten – z. B. 15 Minuten am Vormittag. Kein Multitasking, keine Ablenkung – nur Raum für das, was gerade wichtig ist. Ein Timer hilft dabei, sich selbst einen klaren Rahmen zu geben.


5. Den Körper mit einbeziehen

Körperliche Bewegung unterstützt gedankliche Klarheit. Ein Spaziergang, leichtes Dehnen oder sogar rhythmisches Tippen mit den Fingern kann helfen, Gedanken besser zu sortieren.


Sie sind nicht „zu wenig“ – Ihr Gehirn funktioniert einfach anders

Wenn Sie sich häufig frustriert fühlen, weil Sie scheinbar nichts zu Ende bringen, denken Sie daran: Es liegt nicht an mangelnder Willenskraft oder Intelligenz. Es liegt an einer anderen Art der Informationsverarbeitung. Und genau dafür dürfen Sie passende Wege finden – mit den richtigen Methoden und mehr Selbstfreundlichkeit.


Sie müssen diesen Weg nicht allein gehen

ADHS bedeutet nicht, dass Sie alles allein bewältigen müssen. Es gibt hilfreiche Unterstützung – in Form von Coaching, psychologischer Begleitung oder Selbsthilfegruppen.

Wenn Sie lernen möchten, Ihre Konzentration zu stärken, Gedanken gezielt zu strukturieren und mehr inneren Fokus zu entwickeln, begleite ich Sie gern. Gemeinsam finden wir heraus, was Ihnen hilft – praktisch, individuell und ohne Druck.


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